Heute sind wir die 5 Stunden von Ferghana nach Taschkent wieder zurück gefahren. Auf dem Weg waren eigentlich noch die Besichtigung einer Moschee und einer Medrese geplant. Die Moschee haben wir aus ausfallen lassen, die Medrese hingegen war sehr spannend.
Ich mag diese Ruhe, die hinter den Mauern einer Medrese herrscht. Die Tür geht zu und was entsteht ist ein idealer Ort zum lernen und diskutieren.
Einer Hauptpunkte auf unserem heutigen Tagesprogramm war dann noch der Besuch des Sonntagsmarktes Qum Tepa. Dieses Mal war es tatsächlich eher wie ein Basar.
Vor dem Markt herrschte ein unglaubliches Chaos. Autos, Menschen und noch mehr Menschen. Zum Autofahren in Usbekistan schreibe ich noch mal getrennt etwas.
Der Markt an sich ist wieder entsprechend der einzelnen Waren organisiert. Wir wollten ja Stoffe kaufen und so sind wir direkt nach „hinten links“ wo es Unmengen and Ständen mit Schals, Kleider und Baumwoll- und Seidenstoffen gab.
Wir haben uns ordentlich eingedeckt. Stoffe für Vorhänge im Kinderzimmer und im Wohnzimmer. Zusätzlich noch ein paar Mitbringsel.
Joy hat sich eine Jacke gekauft. Man sollte ja nich denken, dass man auf einem Markt im usbekischen Hinterland eine Jacke findet, die man in Deutschland im Alltag tragen kann, aber es ist tatsächlich so. Ein richtig schickes Stück!
Nach dem Markt ging es dann mit unserem Fahrer direkt zurück nach Tashkent, natürlich mit einigen kurzen Stopps, zum Beispiel am Brotmarkt (es gab auch Melonen) und auf dem obligatorischen Aussichtspunkt am Kamtschik-Pass mit erneutem, grandiosem, Ausblick ins Tal.
Man sollte denken, dass 5 Stunden Autofahrt irgendwann langweilig werden, aber bisher war das nicht so. Ich finde es sehr spannend zu sehen, wie die Menschen leben, wie die Häuser und Geschäfte aussehen.
In Tashkent angekommen, hat uns unser Reiseführer noch ins tashkenter Jugendtheater mitgenommen. Dort fand ein Theaterfestival mit unterschiedlichen Jugendgruppen aus dem ganzen Land statt. Aufgeführt wurden deutsche Stücke auf deutsch.
Das Highlight war dann eine kurze Fassung von Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“. Einige der Schauspieler konnten wohl gar kein Deutsch, so dass sie den Text als Lautschrift auswendig lernen mussten. Keine Ahnung, we sowas geht. Das Ergebnis war jedenfalls richtig gut.
Morgen gehts mit dem Zug nach Samarkand. Da bin ich schon sehr gespannt drauf. Wie wohl Zugfahren in Usbekistan ist?